Die Vojta-Therapie ist eine physiotherapeutische Behandlungsmethode und wird zur Behandlung von neurophysiologischen Krankheitsbildern angewandt.
Sie wurde von Prof. Václav Vojta (Neurologe und Kinderneurologe) entwickelt und basiert auf der sogenannten Reflexlokomotion. Grob unterteilt sie sich in zwei Fortbewegungskomplexe, das Reflexumdrehen (Rücken- und Seitenlage) und das Reflexkriechen (Bauchlage).
Unter der Reflexlokomotion versteht man Reflexe, die durch von Außen gesetzte therapeutische Reize ausgelöst werden. Auf diese Reize wird mit genau definierten, immer wieder gleichermaßen, auslösbaren, unwillkürlich gesteuerten Bewegungsmustern reagiert. Die Reflexe beinhalten die natürlichen globalen und den ganzen Körper betreffende Fortbewegungsmuster des Menschen und sind nicht mit den allgemeinen physiologischen Reflexen gleichzusetzen.
Durch 10 genau definierte Reflexzonen in bestimmten Ausgangslagen, wie Rücken-, Seit- und Bauchlage, lassen sich die Reflexe der Vojta-Therapie aktivieren.
Diese Reaktionen können bei Menschen jeglichen Alters ausgelöst werden, sodass diese Therapie bei Patienten im Säuglings-, Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter mit geschädigtem zentralen Nervensystem und Bewegungsapparat angewendet werden kann.
Zum Teil werden durch die regelmäßige Anwendung der Therapie wichtige Bewegungsmuster wieder nutzbar und ansteuerbar gemacht. Daher müssen bei der Vojta-Therapie im Bereich der Pädiatrie auch die Eltern angeleitet werden, um die Therapie (bis zu vier Mal täglich ca. 15 min) zu Hause durch- bzw. fortzuführen und ein adäquates Ergebnis zu erzielen.
Ein zusätzlicher Behandlungsschwerpunkt für die Vojta-Therapie bei Erwachsenen ist der Bandscheibenvorfall. Auch hier muss die Verbindung zwischen Nerv und Muskulatur oftmals wieder geschult und verbessert werden.
Zusammenfassend kann jedes Krankheitsbild, welches irgendeine Art von Bewegungseinschränkung oder fehlerhafte Bewegungsmuster beinhaltet, mit der Vojta-Therapie behandelt werden.
Quellen:
https://vojta.com